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Blutstropfen
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Blutstropfen


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BeitragThema: » Unser Leben und wie es entstand ...    » Unser Leben und wie es entstand ...  EmptySo Mai 10, 2015 2:00 am


Am Anfang war ...

... das Chaos?



„Es heißt, das Leben nahm seinen Anfang in nur einem einzigen, winzig kleinen Funken.“ Leise knarzt die Stimme des Uralten, die Augen milchig von all seinem Wissen und getrübt durch etliche Vorsehungen und Phrophezeihungen. „Woher er kam, wie er entstand oder aber was genau dieser Funke nun tatsächlich war, vermag niemand zu berichten. Nicht einmal die uralten Götter. Aber ich vermag euch zumindest einen kleinen Teil von dem zu erzählen, was wir heute als 'Unsere Entstehung' kennen.“ Ein leichtes, wissendes Lächelb ob meiner Unruhe und Neugier, dann fährt er fort. Leise, die knarrende Stimme rau und verbraucht und doch voller Geschichten. „Das Leben unserer Welt begann im großen Nichts ...“

die nebel des lebens



Nebel spross aus dem Meer empor und wütete zischend und gurgelnd gen Land. Cahím betrachtete dies ruhig und voller Geduld, bis sich die Nebel lichteten und den Blick auf die spiegelglatte See frei gaben. Der Blick des Feuervogels, geboren aus Licht und Himmel, glitt hinter die letzte verbliebene Nebelbank. Für einen Herzschlag lang schloss er die Augen. Hinter seinen geschlossenen Augenlidern nahm eine Insel von gewaltigem Ausmaß Gestalt an, auf welcher selbst Cahím sicher würde landen und rasten können.
Er öffnete die Augen.

Direkt hinter den letzen Nebeln, welche sich nie gänzlich auflösen würden, erhob sich die Kontur eines Gebirges. Cahím steuerte auf dieses zu, während die Sturkturen entlang des imposanten Felsmassives deutlicher hervortraten und klarer wurden. Als der riesenhafte Feuervogel seine Klauen in den weichen Sandstrand grub, um zu landen, hatte sich die Insel nach seinen Gedanken bereits vervollständigt. Somit ward die Dracheninsel geboren.
Langsam schritt der Phönix über dieses prächtige Stück Land, erblickte hinter den gewaltigen Felsgesteinen einen kristallklaren See, welcher mehr und mehr anzuwachsen schien, bis Cahím zufrieden nickte. Je tiefer er in die Insel vordrang, desto dichter und üppiger wuchs die Pflanzenwelt. Alsbald schon drängte der Durst das majestätische Geschöpf zurück an den See, an dessen Ufern bereits die ersten erdachten Kreaturen ihrem Schöpfer zaghaft entgegen blickten.

Während Cahím jedoch das Leben und all seine pulsierenden Facetten erschuf, entstand daraus noch etwas anderes: Der Tod. Denn das Leben selbst ist endlich und nicht von ewiger Dauer. Dieser, gekleidet in tiefschwarz glänzende Federn, ging auch sogleich seiner Aufgabe nach und sand den Tod über die noch junge Insel. Pflanzen verdorrten, Tiere verstarben noch im Leib ihrer Mutter oder fanden gar einen grausamen Tod durch die Klauen größerer Geschöpfe. Dies jedoch machte Cahím aufmerksam und bald schon standen sich das Leben und der Tod in Gottgestalt gegenüber. Sie respektierten einander, wussten, dass sie ohne den Anderen nicht viel mehr wären als ein unbedeutender Lufthauch. Somit schlossen die beiden Phönixe einen Pakt, aus welchem die vier Jahreszeiten erwuchsen. Im Sommer herrschte vorrangig das Leben und im Winter der Tod. Frühling und Herbst dienten für einen ruhigeren Übergang und sollten Tier- und Pflanzenwelt die Möglichkeit geben, sich zu aklimatisieren und neu einzustellen. So herrschten Leben und Tod gleichermaßen und in einem ewigen Gleichgewicht.

Zu Großem berufen



Doch nun war es so, dass Cahím und Livà, wie sich der Tod genannt hatte, zu weit mehr in der Lage waren. Sofern sie ihre Kräfte bündelten und ein gemeinsames Ziel anstrebten.

Die ersten Drachen, so behaupten es viele Legenden, seien aus der Essenz beider Feuervögel entstanden. Aus Leben und Tod. Licht und Schatten. Doch die ersten Versuche beider Lebensgötter waren furchtbar entstellt und fanden nur allzu rasch ein jähes Ende, waren diese Kreaturen doch kaum lebensfähig. Doch die Zeit verging und die Insel er- und verblühte im Wechsel der Jahreszeiten. Cahím zögerte, weitere Versuche zu unternehmen, Livà jedoch hielt ihm vor Augen, wie ungesellig und karg die Insel ohne größere Bewohner wäre. Ohne Herrscher. Also willigte das Leben in einen letzten Versuch ein.
Sie besprachen jedes Detail, erörterten jeden Fehler ihrer vorherigen Versuche und nachdem der zweite Frühling über die Insel hereinbrach und die Population der Kleintiere deutlich zugenommen hatte, schritten sie zur Tat.

Es war Livà selbst, welche die ersten Dracheneier betrachtete und zufrieden verlauten ließ: „Sie werden zu Großem bestimmt sein!“ Somit waren die Kaiserlichen geboren, welche mehr denn je das Anrecht auf den Thron besaßen, über die Insel zu herrschen und diese im Sinne der beiden Götter zu schützen. Alsbald schon bemerkten die Feuervögel eine gewisse Varianz innerhalb ihrer Kreationen, je nachdem, welcher Phönix mehr seiner Machtessenz beisteuerte. Cahím und Livà verspürten große Freude bei ihrem Tun, waren sie doch fasziniert von der Vielfältigkeit ihrer Geschöpfe und hielten erst inne, nachdem die Insel bereits zu eng geworden war. Eines der älteren Drachenmännchen hatte sich unzufrieden an sie gewandt und erläutert, dass die Nist- und Brutplätze zu überfüllt seien, um zu balzen, geschweige denn, überhaupt ein Ei zu machen. Also erhoben sich die beiden Phönixe in die Lüfte, verabschiedeten sich von der blühenden und inzwischen vielfältig gewordenen Insel, um sich zu neuen Ufern aufzumachen.   

Zeit des Handelns



Meile um Meile glitt unter Livà dahin, während sie immer wieder sehnsüchtig zurückblickte, wenngleich die Dracheninsel selbst schon seit etlichen Tagen in den Nebeln verschwunden war. Cahím beobachtete ihr Verhalten weitere drei Tage, versuchte sie durch neu erschaffene Wasserkreaturen abzulenken, doch keines schien ihre Sehnsucht stillen zu können. Sie wurde trübsinnig, fast schon melancholisch und der Phönix des Lebens empfand es als Qual, ausgerechnet den Tod derartig verstimmt zu sehen. Er beschloss, dass die Zeit des Handelns gekommen war.
„Livà.“ Sie blickte ihn aus ozeandunklen Augen an, ihre Schwingen wirkten müde und struppig, ihr Körper war schmaler geworden. Cahím erkannte, dass er vermutlich zu lange gewartet hatte, den Tod zu lange von der ihr zugedachten Aufgabe ferngehalten hatte. Sie vernichtete sie langsam und qualvoll selbst. „Es wird Zeit.“
Für einen Augenblick flackerte Unsicherheit durch den Blick des Phönixweibchens, dann zeichnete sich ein erleichtertes Lächeln auf ihrem Antlitz ab und sie nickte. Gemeinsam steuerten sie auf einen dunklen Fleck im Ozean zu, begannen ein weiteres Projekt von derartig imensen Ausmaßen, dass es ihnen beiden den letzen Odem rauben würde. Doch beide - Cahím und Livà - würden fortbestehen, in jeder einzelnen Pflanze, jedem einzelnen Geschöpf.
Und so erschufen Leben und Tod gemeinsam ein unglaubliches Werk, welches unter dem Namen Pangäa in die Geschichte eingehen sollte. Doch damit nicht genug, beinahe am Ende ihrer Kräfte angelangt und schon weit über den Zenit ihrer eigentlichen Lebensspanne hinaus, erschufen die so unterschiedlichen Feuervögel mit letzter Kraft eine unglaubliche Tier- und Pflanzenwelt, welche die der Dracheninsel um ein vielfaches überstieg.

Kurz danach ging Cahím in einem gewaltigen Feuerball zu Boden, sein in Flammen vergehender Körper grub sich tief in das Erdreich hinein und warf große Erdhaufen auf. Bald erlosch sein Feuer und mit ihm verstarb auch Cahím, welcher einen gewaltigen, noch tausende Jahre später aktiven Vulkan zurückließ. Die Vulkaninsel.
Livà hingegen schleppte sich noch weitere tausend Meilen zurück, dorthin, wo ihr Leben erst einen Anfang gefunden hatte. Die Dracheninsel. Tief grub sie sich dort in den See hinein, verging in diesem und färbte das einst türkisblaue Wasser tiefschwarz. So vergingen Leben und Tod, ebenso, wie sie gekommen waren. Gemeinsam. Doch ein Phönix steht im Begriff, den Lichtfunken des Himmels in sich zu tragen, den Funken des Lebens. Irgendwo sind aus einem Häuflein Asche und Staub zwei unbedarfte junge Küken geboren, mit Namen Vitae und Funus. Noch wirken sie schwach und hilflos, doch wer ihnen in die Augen blickt, mag verstehen, was diese zwei unterschiedlichen Zwillinge miteinander verbindet und eins werden lässt: Ein uraltes Wissen, dazu berufen, Leben und Tod fortzuführen.
Denn auch Cahím und Livà waren zu Großem berufen gewesen. Dieses Erbe wird nun fortgeführt. 


Dies also ist nun die Geschichte unserer Welt. Viel hat sich verändert. Cahím und Livà - oder auch Vitae und Funus - sind nicht mehr in den Gedanken der Bewohner vorhanden. Sie und ihr einzigartiges Werk wurde vergessen. Der Glauben an sie schien nie existiert zu haben und doch sind sie hier. Überall um uns herum. Sie leben in dir, in mir, in jedem Atemzug, jeder Pflanze. Einige gedenken diesen beiden Göttern - dem Leben und dem Tod - noch heute und ehren sie für ihre Taten. Andere verspotten sie, halten sie für Hirngespinste und erfunden. Für eine gesuchte Erklärung unserer Welt.
Wirst du an sie glauben, mein Freund? Oder aber wirst du sie als Kindergeschichte abtun, nicht weiter darüber nachdenken und alles vergessen? Entscheide dich, doch wähle weise: Ein Zurück gibt es selten.

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